Küdde-Gartenarchitektur

Seethen - Gärten für den Augenblick

In Seethen, einer kleinen Gemeinde im Altmarkkreis (Sachsen-Anhalt), ländlich geprägt und fernab jeder Gartenkultur, erlebte ein neues, sehr ambitioniertes Gartenfestival seine Premiere. Über ein Wochenende, vom 8.- 10 Juli 2005, konnten Besucher auf dem sehr abwechslungsreichen 3,5 km langen Rundweg Installationen oder Performances von Studenten, Künstlern, Designern und Landschaftsarchitekten erleben.

Ziel des Gartenfestivals war es, auf Verborgenes aufmerksam zu machen und Alltägliches zu betonen, dem Besucher den Blick und die Wahrnehmung für Begegnungen mit Natur und Landschaft, Kunst, Land und Leute zu schärfen.

Unter den 15 ausgewählten und realisierten Ideen war auch meine Arbeit mit dem Titel „Seethen kocht!“. Diese Arbeit setzt sich mit dem Gegensatz zwischen gestalteter Natur und Landschaft auseinander. Auf einer Lichtung am Waldrand tauchen für den Betrachter unverhofft gestaltete Blütenhügel auf. Sie liegen wie selbstverständlich in der Wiese. Erst beim Herantreten erkennt der Betrachter, dass sich diese Wölbungen wie Blasen aus dem Boden herausschieben. Die Grasnarbe ist aufgeworfen, Kräfte unter der Erdoberfläche sind zu erahnen, es scheint unterirdisch zu brodeln, zu kochen. Blasen steigen auf und werden an der Oberfläche sichtbar. Mit der Sommerblumenbepflanzung wirken sie sehr gärtnerisch und unwirklich in der Landschaft. Gleichzeitig scheinen sie zu dieser Landschaft zu gehören, die Gräser der Wiese und die Blüten der Sommerblumen scheinen sich zu ergänzen, zahlreiche Insekten umschwirren den plötzlichen Blütenüberfluss.

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